Ein Blick zurück ins Jahr 1989 zum 11. Bundessportfest in Dortmund.

Nachfolgender Zeitungsartikel erschien am 27./28. Mai 1989 in der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung.
Bericht und Bilder von Karlheinz Hiltl

 

Der DJK-Musikzug erwies sich beim Bundessportfest in Dortmund als Botschafter fränkisch-bayerischer Kultur

1989 05 Bundessportfest Dortmund Musikzug 1 1024Abenberg hatte am Schluß die Nase vorn

Bei vielen Veranstaltungen im Wettstreit mit anderen Kapellen – Tolle Erlebnisse an vier Tagen – Höhepunkt eine Super-Show

ABENBERG (hi) - Als Botschafter fränkisch-bayerischer Kultur erwies sich die Abenberger DJK-Blasmusik beim 11. DJK-Bundessportfest in Dortmund. Vier Tage lang haben die Akteure aus dem Burgstädchen als Vertreter der Diözese Eichstätt das Rahmenprogramm mitgestaltet und einen erheblichen Anteil zum Gelingen beigetragen. Absoluter Höhepunkt war der gemeinsame Auftritt der vier Musikzüge aus Hehn, Liedern, Erwitte und Abenberg bei der vierstündigen DJK-Sport-Gala in der Westfalenhalle. Über 11 000 Zuschauer erlebten im Verlauf des Abends ein „Feuerwerk“ an Attraktionen und sportlichem Showprogramm.

 

1989 05 Bundessportfest Dortmund Lets Fetz unterm Sonnensegel 1024Schon der Sternmarsch mit neun Musikgruppen unter das „Sonnensegel“ – kurz vorher hatte es noch geregnet – zum bunten Show- und Unterhaltungsprogramm „Letz Fetz“ ließ erahnen, was sich an den folgenden Tagen abspielen würde. Perfekte Maffey- und Presley-Imitationen, ein Fackelzug durch den Park, Wasserorgel und Höhenfeuerwerk sowie Livemusik und Tanz mit der Jessica-Band beendeten schließlich den ereignisreichen Freitag.

Tausende von Dortmundern staunten am Samstagvormittag nicht schlecht, als sich nach Standkonzern am alten Markt die DJK-Blasmusik und andere Musik- und Spielmannszüge nacheinander durch die viel Beifall spendende Menschenmenge in der Innenstadt drängelten. Eine großangelegte Breitensportaktion mit Trimmparcours, Erlebnisspielen und anderen interessanten Darbietungen sollte zum Mitmachen animieren.

Nachmittags war die Generalprobe für die DJK-Sport-Gala am Abend angesetzt. Unter Moderator Werner Hansch („Nase vorn“) blieb nichts dem Zufall überlassen. Plötzlich kam in den Musikern ein unbeschreibliches Gefühl hoch. Sie spürten, was es bedeutet, mit Weltstars zusammen auf einer Bühne zu stehen; auf Brettern, die für andere die Welt bedeuten.
Ob Heinz Schiffer mit seiner Bundeswehr-Big-Band, die Rock-/Popgruppe Smokie oder das Pantomimen-Theater Mobile, ob die Nostalgie-Turner Los Barros, Motorrad-Sensationsfahrer Hans Joachim Anscheidt, die Tollstuhr-Tanzgruppe Rollies oder die Dortmunder Jazz-Tanz-Formation. Sie alle mußten die gleiche Tortur des Probens über sich ergehen lassen wie die DJK-Vereine mit ihren Sportdemonstrationen.

 

1989 05 Bundessportfest Dortmund Musikzug in Dortmunder Westfalenhalle 1024Eine Super-Laser-Show eröffnete den Abend. Über 11 000 Zuschauer sollten den Darbietungen frenetisch Beifall. Einer der Höhepunkte war schließlich der gemeinsame Auftritt der Musikzüge, Mucksmäuschen-Stille in der Halle beim „Festlichen Beginn“.

Überdimensional groß auf zwei Video-Leinwänden: Karl Biburger, der musikalische Leiter der Abenberger Gruppe und Vorsitzende des Vereines. Ihm war die Stabführung übertragen worden. Souverän erledigte der Routinier seinen Part. Schon im März hatte ein Sichtungslehrgang unter seiner Führung in Abenberg stattgefunden. Auch die Register-Lehrwarte hatten damals die DJK-Blasmusiker aus Abenberg gestellt.

Bei der Unterhaltungsmusik zur Pause im Foyer gab´s nochmals viel Lob und Beifall für die Franken. Spätestens jetzt wußten auch die „Nordlichter“, daß Abenberg nicht ein Ort kurz vor München ist, oder daß es sich bei der Musikgruppe gar um „Österreicher“ handeln könnte!

 

Die Eucharistiefeier mit über 6000 Gläubigen am Sonntagmorgen in der Helmut-Köring-Halle wurde zu einem Erlebnis besonderer Art. „Wir wollen unsere Auffassung vom Menschen, die im Glauben gründet und das Handeln umgesetzt wird in den Sport tragen“. Diese Worte gab Erzbischof Dr. Johannes Joachim Gegenhardt aus Paderborn den DJK’lern auf dem Weg.

1989 05 Bundessportfest Dortmund Fest GD in Helmut Koernig Halle 10241989 05 Bundessportfest Dortmund Fest GD in voller Helmut Koernig Halle 1024

Willi Schulte, häufiger Gast einer Kleinabenberger Familie, beeindruckte seine Freunde aus dem Frankenstädtchen bei der Stadtrundfahrt am Nachmittag mit fachkundigem und geschichtlichem Hintergrundwissen über die Ruhrpott-Metropole, seiner Heimatstadt. Besonders erstaunlich, wieviele „Kumpels“ der 43 stillgelegten Zechen die Umschulung zum Landwirt, teils mit Pferdehaltung oder gar zum Reitsstallbestizer geschafft haben. Für die Führung und anschließende Einladung in den Hausgarten bedankten sich die Abenberger mit einem Ständchen.

 

Zum Sportlertreff am Abend im Probsteihof hieß es dann: „Wir machen ein Faß auf“. Im Wechsel warben die Dortmunder Profi-Jazzband „Pilspicker“ mit ihrem Louis-Armstrong-Imitator und die DJK-Blasmusik aus Abenberg um die Publikumsgunst. So gegensätzlich die Musikrichtungen auch gewesen sein mögen, spontane Tanzeinlagen und die unüberhörbare Begeisterung der Anwesenden verrieten: die Bayern hatten in der Sympathiewelle am Schluß „die Nase vorn“.

Mit gestärktem Selbstbewußtsein wohnte die DJK-Blasmusik dann noch der Schlußveranstaltung des 11. DJK-Bundessportfestes im Stadion Rote Erde bei. Abteilungsleiter „Jo“ Höfer und seine Mannen (dazu gehören auch junge Damen) werden noch lange von der ereignisreichen Fahrt schwärmen, wie ein persönliches Gespräch verriet. Die Gruppe weiß aber auch, daß sie wenigstens einen Teil des Erfolges dem DJK-Diözesansekretär Martin Heiß zu verdanken hat, von dem das Quartier mit der guten Atmosphäre vermittelt wurde.

 

Die DJK’ler wissen jetzt, was es heißt „Gemeinsam kämpfen – gewinnen – Mensch bleiben“!

 

Bericht und Bilder: Karlheinz Hiltl