Nachfolgender Zeitungsartikel erschien am 22. Dezember 2020 im Schwabacher Tagblatt.
Bericht: Roland Jainta, Bilder: Karlheinz Hiltl
Ein Jahrzehnt der Höhepunkte
Die Fußballerinnen der DJK Abenberg eilten zwischen den Jahren 1978 und 1989 von einem Erfolg zum nächsten.
Frauen-Fußball bei der DJK Abenberg ist ein Kapitel Sportgeschichte, das man sich durchaus näher ansehen sollte – wenngleich diese Ära ziemlich überschaubar war. Diese elf Jahre von 1979 bis 1989 waren allerdings gespickt mit außergewöhnlichen sportlichen Erfolgen.
Genau genommen könnte man die Geschichte der DJK Schwabach, wo im Jahr 1970 auf dem Platz an der Huttersbühlstraße das allererste Frauen-Fußballspiel in Schwabach stattfand, weiterzählen. Das Kapitel „Frauenfußball“ war bei der DJK Schwabach relativ schnell wieder zu Ende. Es war jedoch mehr oder weniger der Start einer sehr erfolgreichen Ära bei der DJK Abenberg. Jürgen Fechner, bereits in Schwabach einer der Initiatoren für den Aufbau einer Frauen-Fußballmannschaft, wechselte mit einigen Spielerinnen in die Burgstadt und gründete bei der DJK Abenberg eine Mannschaft, die fortan von Erfolg zu Erfolg eilen sollte.
Fechner bekleidete in den Anfangsjahren die Posten des Spielleiters, Managers und Betreuers. Trainiert wurde die Mannschaft acht Jahre lang von Robert Schlaug. Später übernahm Erwin Nachtrab, dem als Assistent im Training Thomas Kroll zur Seite stand. Schnell stellte sich der sportliche Erfolg ein. In der Premierensaison 1979/1980 schaffte die DJK als Meister der Kreisliga Frankenhöhe (im Kreis Jura hatte es noch keinen eigenen geregelten Frauen-Spielbetrieb gegeben) den Aufstieg in die Bezirksliga Süd. Diese Spielklassen-Ebene blieb nur Durchgangsstation für die Abenbergerinnen, die in der Saison 1984/1985 als Meister der Bezirksliga Süd in die Verbandsliga aufsteigen durften.
Diese Saison blieb wohl als die beste der Mannschaft in Erinnerung. Mit einem 2:1-Sieg nach Verlängerung über den Post-SV Nürnberg feierte Abenberg die Bezirksliga-Meisterschaft. Das 150. Pflichtspiel einer Abenberger Frauen-Mannschaft war zugleich das Aufstiegsspiel zur Verbandsliga Nord gegen den Oberfranken-Meister SV Fortuna Untersteinbach, der klar mit 9:3 bezwungen wurde.
Nicht nur im Punktspielbetrieb feierten die Abenbergerinnen Erfolge, diese waren im Pokal fast noch größer. So drang die Mannschaft in der Spielzeit 1983/84 nach einem 1:0-Halbfinalsieg gegen die SpVgg Hausen bis ins mittelfränkische Pokalfinale vor, das gegen die SpVgg Weimersheim mit 4:3 gewonnen wurde.
Damit nicht genug: Auch im Verbandspokal hat sich die Mannschaft behaupten können. Das erste Spiel gegen den damals amtierenden bayrischen Pokalsieger FC Schweinfurt 05 wurde zwar wegen strömenden Regens beim Stand 0:0 abgebrochen, doch das Wiederholungsspiel gewannen die Abenbergerinnen unerwartet mit 2:1. Schon zwei Tage später folgte ein 4:2 nach Verlängerung gegen Trebgast. Das „Traumziel“, das bayerische Pokalfinale gegen den FC Bayern München, war erreicht. Die klare 0:6-Niederlage konnte die gute Stimmung in der Mannschaft nicht trüben.
Zwei Mal feierte die Mannschaft auch große Erfolge auf Bundesebene. Bei der deutschen DJK-Meisterschaft 1985 in Ingolstadt holte sich die DJK Abenberg den zweiten Platz. Ein Kunststück, das sie übrigens drei Jahre später bei der deutschen DJK-Meisterschaft in Limburg/Lahn wiederholen konnte.
Abschied Gudrun Heuplick
Das 11. DJK-Bundessportfest 1989 in Dortmund ging dann ebenfalls in die Vereinsgeschichte ein. Allerdings nicht alleine wegen des erneuten Gewinnes der deutschen Vizemeisterschaft. Gudrun Heuplick, die Vorzeigespielerin im nordbayerischen Frauenfußball, beendete damals aus beruflichen Gründen ihre einmalige Laufbahn. Drei Mal war die Georgensgmünderin in die DJK-Bundesauswahl für internationale Aufgaben berufen worden, 42 Mal spielte sie für die Ländermannschaft des Bayerischen Fußball-Verbandes national und international. Dortmund war der letzte Auftritt für Heuplick für die DJK. Es dauerte nicht mehr lange, bis bei der DJK Abenberg das Kapitel Frauenfußball für immer geschlossen wurde.
Die Chronik der DJK-Frauen
1979/80: Meister Kreisliga Frankenhöhe. Aufstieg Bezirksliga Süd
1980/81: Meister Bezirksliga Süd
1981/82: 2. Bezirksliga Süd, mittelfränkischer Hallenmeister
1982/83: 2. Bezirksliga Süd
1983/84: Meister Bezirksliga Süd, Mittelfränkischer Bezirksmeister und Aufstieg in die Verbandsliga Nord, Mittelfränkischer Pokalmeister, Bayerischer Pokal-Vizemeister
1984/85: 4. Verbandsliga Nord, Mittelfränkischer Pokalsieger, DJK-Bundesvizemeister in Ingolstadt
1985/86: 5. Verbandsliga Nord
1986/87: 5. Verbandsliga Nord, Pokalvizemeister Mittelfranken
1987/88: 5. Verbandsliga Nord, 2. Mittelfränkischer Hallenmeister, 2. DJK-Hallenturnier
Bericht: Roland Jainta
Bilder: Karlheinz Hiltl